Andi Keller

Andi Keller alias Daniel Kerl, Leiter der Bibliothek des Obergerichts des Eidgenössischen Standes Zürich, 26. Juli 1959 bis 20. September 2019.
Du hast am 20. September frühabends ohne Vorwarnung mal deine letzte Reise angetreten und bist verstorben. Dein offenes Lachen und dein unverblümtes Wesen werden uns fehlen. Dein Echo hallt länger nach als du dir je hättest vorstellen können. An der Abdankungsfeier haben viele Freunde, Obergerichts-Mitarbeiter und Bekannte teilgenommen und dir die Reverenz erwiesen.
Du hinterlässt bei deiner Familie und deiner Gattin Dominique eine tiefe, schmerzliche Lücke. Die Erinnerung an dich wird ihnen helfen, diese zu überwinden.
Bibliothekar zu sein war auch ausserberuflich deine Passion. Eine Sammlung von 50 000 Büchern hast aufgebaut und einen grossen Teil davon gelesen. Mit den Büchern hast du deine Neugier befriedigt und deinen Wissensdurst gestillt. All dies Wissen musste in dein Leben. Intensive Begegnungen waren dein Elixier, immer suchend und findend.
Andi Keller war ein Wortakrobat. Ein Künstler der Schriften. Unvergesslich sind seine holistischen Lesungen und Vorträge. Mit seinem Spiel der Worte reflektierte Andi Keller das moderne Leben meisterlich. – Andi Keller, der Leiter der juristischen Bibliothek des Obergerichtes, war eine Leseratte ohnegleichen. Seine eigene Bibliothek steht nun verwaist da und braucht Unterstützung für das weitere Bestehen.
Andi Keller hat vor ein paar Jahren einen Nachruf auf sich selbst geschrieben und dieser hier soll mit seinen letzten Worten enden: «Ama – et fac quod vis! – Liebe! Und mach, was du willst!»       

Jean-Pierre Schawalder