Kunterbunte Kulinarik

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Kunterbunte Kulinarik aus Amerika und der Karibik bietet das Restaurant «Papa Joe’s», das unser Kulinarier besucht hat.

In Abwandlung eines bekannten Spruches sind aller guten Dinge nicht immer nur drei, sondern ab und zu auch vier! Vier «Papa Joe’s» gibt es in der Schweiz: Bern, Basel, Ascona und Zürich. Jenes an der Schifflände 18 beim Hechtplatz besuchten wir und hatten viel Spass dabei.

Zu früheren Zeiten nutzte die Seeschifffahrt diese tiefen Limmatbuchten zur Anlandung. Später wurden sie zugeschüttet und bilden heute den Hechtplatz und den Schiffländeplatz. Zwischen beiden Plätzen gelegen, findet man das Zürcher «Papa Joe’s». Schon damals dürfte hier ein geschäftiges Treiben geherrscht haben. Dies ist heute nicht anders. Dass am Eingang nach Zertifikat und Ausweis gefragt wird, scheint niemanden abzuschrecken. Das Lokal ist Mitte Woche, zum Zeitpunkt unseres Besuches, bis auf den letzten Platz besetzt.

 

Party-Zone

Etwas überraschend, zugegeben, sind wir bei weitem nicht die ältesten Gäste an diesem Abend. Der Altersrange erstreckt sich vom Kleinkind im Hochstuhl bis hin zu Grosseltern mit Gehstock. Ersteres hatte sichtlich Spass an den Plastikpapageien im Plastikurwald. Letztere waren wohl von der schieren Vielfalt der Innenausstattung etwas überfordert. Meine Partnerin und ich waren schon zu Anfängen des «Papa Joe’s» zu Gast. Dies ist bereits mehr als zwanzig Jahre her. Dennoch meinte ich, mich noch an den einen oder anderen Papagei erinnern zu können. Man setzt also auf Bewährtes. Nicht nur bei der Einrichtung. Auch das Konzept ist immer noch dasselbe. Partylocation oder Location, um sich auf eine Party vorzubereiten.

 

Party-Time

Diesem Motto entsprechend gestaltet sich auch die Menükarte sowie das kleine Booklet, welches aufliegt und noch weitere Informationen beinhaltet. Man startet mit Cocktails, Mocktails und Drinks. (Bei Mocktails – von «to mock», etwas vortäuschen oder simulieren – spricht man von alkoholfreien Cocktails.) Alles was Rang und Namen hat, ist vertreten. Die Preise sind moderat und zielen wohl auf ein eher jüngeres, nicht ganz so finanzstarkes Publikum. Preislich bei Fr. 10.– beginnend, schwanken die Grössen zwischen «leichtem Kater» und «rosa Elefanten sehend». Speziell zu erwähnen ist die Frozen Margarita, diverse Geschmacksrichtungen (Fr. 10.–). Oder die Piña Colada (Fr. 14.50). Weiter geht es zu den Shots mit klingenden Bezeichnungen wie Devil’s Kiss auf Tequila-Basis (Fr. 7.–) oder Kamikaze, dessen Inhalt sich aus Wodka, Triple Sec und Rose’s Lime zusammensetzt (Fr. 8.–). Auf eine Verkostung haben wir vorsichtshalber verzichtet.

 

Party-Food

Tatsächlich finden sich auch einige Weine. So entschieden wir uns für einen passablen Chardonnay California M.G. Vallejo, USA, das Glas zu Fr. 6.50. Unsere Frage nach einer Empfehlung für die Vorspeise wurde mit «Garlic bread, PJ’s famous Chnoblibrot», «Chnobli-Baguette» mit unverwechselbarer «Chnoblibutter» überbacken (Fr. 10.90), beantwortet.

Maria entschied sich für Nachos con Queso, Tortilla-Chips an pikanter Salsa, mit würzigem Cheddar Cheese überbacken und feurigen Jalapeños belegt. Zum «Löschen» gibts «un poco de» Sour Cream und Guacamole, Small, zu Fr. 12.90. Beide Portionen erwiesen sich je als für eine Kleinfamilie ausreichend. Der Grundstein war gelegt. Zur Hauptspeise wurde es ein Cheese Burger, Lady’s cut (Fr. 27.50). Die Portion riesig, der Burger gut, die dazu servierten Pommes durchaus solide. Marias Honey Wings, Schweizer Poulet-Flügeli an Honig-Marinade goldbraun gebraten (Fr. 26.50), standen meinem Burger von der Menge und Geschmack in nichts nach. Einen Ausflug in die Welt der Fajitas verschoben wir aus naheliegenden Gründen. Hätte man mich ansonsten im Anschluss wohl aus dem Lokal rollen müssen. Wie seinerzeit die vollen Weinfässer von den Ledischiffen.

 

The End

Auf ein Dessert und den Kaffee verzichteten wir. – In Erinnerungen schwelgend, bestellten wir dagegen leichtsinnigerweise die bereits oben erwähnte Piña Colada.

Zusammen mit dem am Nachbarstisch servierten Geburtstagsdessert mit Feuerwerk und Gesang beförderte uns dies für einen kurzen Augenblick auf eine durchaus angenehme Zeitreise in unsere «wilden Zeiten». Und in ein leichtes Kopfweh am nächsten Morgen.

 

Alexander Villiger

 

Restaurant «Papa Joe’s», am Hechtplatz, Schifflände 18, 8001 Zürich, Tel.  044 269 88 88, papajoes.zurich@gastrag.ch. Montag geschlossen, Dienstag bis Samstag 12 bis 14 und 17 bis 22 Uhr, Samstag und Sonntag 12 bis 22 Uhr geöffnet. Reservation empfohlen.