Spielzeugmuseum in Aeugstertal

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Der diesjährige Ausflug des Quartiervereins Zürich 1 rechts der Limmat führte am 9. September 2024 nach Aeugstertal, wo die Besichtigung des Spielzeugmuseums «Pegasus Small World» auf dem Programm stand.

Ein Postauto und ein Auto bringen die Ausflügler nach Aeugstertal beim Türlersee, am Knabenschiessen-Montag, dem traditionellen Datum für den jährlichen Herbstausflug des Quartiervereins.
Ein paar Schritte von der Haltestelle entfernt ist man auch schon am Ziel, in einem grossen Giebelhaus. Dieses hatte Ewald Schuler vor 25 Jahren in Holzbauweise erbauen lassen, in drei Tagen sei es gestanden, anstelle eines alten Schuppens, mit dessen Grundriss. Schuler ist es, der die Gäste willkommen heisst und bald mit der Führung durch das dreistöckige Haus beginnt.

Spielzeug wohin man blickt
Das Haus ist auf drei Etagen bis unters Dach gefüllt mit Spielzeug, das Ewald Schuler in 50-jähriger Sammlertätigkeit zusammengefügt hat, thematisch geordnet und ansprechend präsentiert, das meiste in gut ausgeleuchteten Vitrinen. Sein Lager in einem Nachbardorf sei so gross, dass er nochmals ein Museum füllen könnte, wie er sagt.
Ewald Schuler ist im Sprüngli-Haus am Paradeplatz aufgewachsen, wo sein Vater Hauswart war. Später hat er eine eigene Firma aufgebaut, er war im Messebau tätig. Gleichzeitig hat er zusammen mit seiner Frau das Geschäft «Pegasus & Steiff-Galerie» gegründet, an der Augustinergasse 16, wo sie gegenüber vom Shop auch wohnen.
Im Erdgeschoss treffen die interessierten Besucherinnen und Besucher, 19 Erwachsene und der dreijährige Ari, zunächst auf das Barbie-Haus, das bereits viel zu reden gibt. Im Obergeschoss, auch per Lift erreichbar, gibt es eine Märklin-Eisenbahn zu bestaunen oder den CS-Hauptsitz am Paradeplatz, nachgebaut mit 30 000 Legoteilen. Ausserdem eine Eisenbahn, Spur 1… «So eine habe ich gehabt», ist zum ersten Mal aus dem Publikum zu hören. Viele der nicht mehr ganz jungen Anwesenden kennen einige der ausgestellten Spielsachen aus eigener Erfahrung. Stammen die Objekte der Sammlung doch aus der Zeit von 1890 bis 1980.
Ein Teddy aus dem Jahr 1908 sitzt auf einem Sockel. Einige der Objekte sind von grossem Wert.
Eine umfangreiche Sammlung von Barbie-Puppen ist ausgestellt, Ewald Schuler kennt deren Geschichte: Als Karikatur der Bild-Zeitung als Lili populär geworden, später als Puppe nachgemacht, wurde das Patent 1964 für 70 000 Mark an Mattel verkauft, ein kleiner Bruchteil des Wertes des heutigen Barbie-Geschäfts. – Schulwandbilder lassen Erinnerungen an die Schulzeit hochkommen. Globi ist da, Dinosaurier aus den 1950er-Jahren, der Bahnhof von Friedrichshafen und ein Schienenzeppelin von 1934, den es real gegeben hat. «So einen Puppenwagen hatte ich auch mal!», ruft jemand. Und jemand anderes bei den Flugzeugen: «Mein Mann war Swissair-Pilot!»

Währschafter Zvieri
Im Dachgeschoss sind weitere Modelleisenbahnen zu sehen, zu Aris Freude fahren die Züge auf Knopfdruck los, und er wird ganz aufgeregt.
Hier ist bereits eine Weihnachtsausstellung in Vorbereitung, denn die Macher des Formats «Landliebe» wollen demnächst kommen und filmen. Eine alte Vespa, ein Studebaker-Tretauto und anderes wird begeistert kommentiert.
Zu allen Objekten hat der Meister auch noch die geschichtliche Einordnung oder witzige Anekdoten auf Lager. «Eine solche Dampfmaschine hatten wir zu Hause!» – Nach einer guten Stunde finden sich die Gäste langsam wieder im Erdgeschoss ein. Dort befindet sich das zum Spielzeugmuseum gehörende Restaurant mit 30 Plätzen, 30 weitere sind im Wintergarten, einem mit grossflächigen Fenstern erhellten Raum. Die Aussenplätze kommen leider nicht in Frage, es ist mit etwa 18 Grad nicht gerade warm und die Witterung ist wechselhaft.
So ist für die Gruppe im Wintergarten aufgedeckt zum Zvieri. Nach den vielen Eindrücken schwelgt man noch etwas in nostalgischen Gefühlen und lässt sich die kalte Platte mit Aufschnitt, Käse etc. genüsslich schmecken.
Und angeregt parlierend bleibt man gern noch eine Weile sitzen, bis es wieder zurück in die Altstadt geht.

Elmar Melliger