Sport: 36. Eidg. Boule und Pétanque

Dem letzten übrig gebliebenen Sportanlass der Altstadt sei heuer eine kleine Lobhudelei gewidmet.

Das Bettags-Pétanque-Turnier auf dem Lindenhof macht seinem Namen mehr als alle Ehre. Vorbei die Zeiten, als hinter vorgehaltener Hand über hergelaufene Spieler von der Josefswiese und vom Katzensee gelästert wurde. Die Sieger, Reto Berner und Dominique Erne, vertraten den PC Brugg, die obligaten Kugelwerfer aus Luzern waren ebenfalls wieder anwesend und mindestens ein weiterer Crack reiste aus Bielefeld (!) an, was wohl bedeutet, dass nächstes Jahr das Eidg. im Titel durch ein Int. ersetzt werden muss. Das vorherrschende, fast babylonisch anmutende Sprachgewirr setzt dem noch das berühmte Tüpfelchen aufs i.
Die Organisatoren nahmen all dies gelassen. Gudrun Baumann, Edith Fenner, Ruedi «Briefmarke» Schwarzenbach und Jürg Woodtli fielen die Dinge nie aus den klammen Händen. Elsa Feurer, langjährige Barfrau im Sandkasten und Co-Organisatorin, wurde bedauerlicherweise kurzfristig höchst unpässlich und musste das Spitalbett hüten. Sie wurde würdig vertreten durch Lili Kunz, die charmant und leise fluchend der herrschenden Kälte zum Trotz mit geübter Hand Pastis um Pastis servierte.
Doch des Lobhudelns noch nicht genug: das Catering war schlicht famos. Alexandra Freytag und ihre MitarbeiterInnen, unter ihnen Daniel Pauli höchstpersönlich, boten den widrigen Umständen die Stirn und leisteten Grossartiges.
Etienne de Graffenried, der leider allzu früh verschiedene ehemalige PAL (Präsident auf Lebenszeit), wird posthum um Nachsicht gebeten, aber es ist nicht erinnerlich, dass unter seiner Führung spät nachmittags stets genügend Tranksame vorrätig war.
Das Bureau, geleitet durch Jürg Woodtli, verrichtete seine Arbeit ebenfalls in gewohnt zuverlässiger Manier. Die denkwürdigen Zeiten, in denen zuweilen drei Teams das Finale bestreiten sollten, sind in bedankenswerter Weise Vergangenheit.
Wobei hier doch vielleicht eine Frage aufgeworfen werden darf: Welches Naturgesetz bestimmt eigentlich, beharrlich Basler als Sprecher einzusetzen?
Vom abschliessenden Ball in der «Bodega» könnte hier höchstens vom Hörensagen berichtet werden. Die Witterung vertrieb den Sportreporter frühzeitig in wärmere Gefilde, die geneigte Leserschaft möge sich daher diesbezüglich an besser informierte Stellen wenden.

Remy Roos