Verborgener Garten

Die Gartenschau mit dem Altstadthaus führte zwischen Froschau- und Predigergasse in den verborgenen Hof, wo einst die Beginen des Verena-Klosters wohnten.

Hinter dem Eingang schlängelt sich der Weg an Topfpflanzen wie Feigen, Rosen und Pfirsich und zwei alten Schuppen vorbei, hin zum heutigen Garten.
Früher total verwildert und fast zugewachsen, ist mit viel Enthusiasmus und harter Arbeit von Karin und Mario Jenni und Lia Zappia Giblin und Chris Giblin ein stimmungsvoller Garten gewachsen. Vor der noch originalen Klostermauer stehen ein Apfelbaum und ein riesiger Flieder. Am Bogen rankt eine Rose, es duftet nach Lavendel, Zitronenmelisse und Pfefferminz. Stockrosen, Malven, und Taglilien setzen farbige Akzente. Hinter der Holzbank, zwischen Efeu, Hortensien und Holunder, lockt die Hängematte für ein lauschiges Stündchen nach getaner Arbeit. Alte, hohe Bäume (der Kirschbaum schafft es bereits auf über zwanzig Meter), vermählen sich zu einer grünen Kulisse gegenüber der jahrhundertealten Häuserzeile.
Die schwere Arbeit übernehmen die Männer, während die Frauen das dekorative Ambiente prägen und die fast dreissig Gäste am 15. Juni an den Sitzplätzen mit einem feinen Apéro verwöhnen.
Im Gemüsegärtchen gedeihen Radieschen, Zucchetti, Tomaten und Peperoncini. Wir hören über die Entstehung des Gartens, die Gartenarbeit, das Kompostschleppen, Jäten und über die an diesen heissen Tagen intensive Giessarbeit, in die sich die beneidenswerten Bewohner teilen. Noch ist es hell. Doch nach der Dämmerung wird der Garten von stimmungsvollen Laternen sanft erhellt und bestimmt fällt es oft schwer, ins Bett statt in den Gartenstuhl zu sinken.

Christina Zehntner