Pilotversuch im Kreis 4

Am 30. Mai fand das vierte Gespräch bei der Dienstabteilung Verkehr (DAV) statt zum Thema Nachtfahrverbot.

Am Gespräch beteiligt waren seitens der Stadt Esther Arnet (Direktorin DAV), Alexandra Heeb (Delegierte Quartiersicherheit beim Sicherheitsdepartement) und Joos Bernhard (Leiter Verkehrsmanagment bei der DAV). Von Quartierseite waren der QV-Präsident Peter Rothenhäusler, Monika Braumandl, Martin Brogli und der Schreibende dabei.
Von Quartierseite wurde die unbefriedigende Situation des dauernd missachteten Nachtfahrverbots geschildert und bemängelt, dass kaum je Kontrollen stattfanden, mit Ausnahme an der Zähringerstrasse.

Leuchtanzeige
Sodann konnte am Zähringerplatz die anfangs Dezember angekündigte Leuchtanzeige «Nachtfahrverbot» besichtigt werden. Diese wird oberhalb der bisherigen Signaltafeln angebracht und leuchtet zu den Zeiten des Nachtfahrverbots, an dieser Stelle von 19 bis 5 Uhr. Damit soll das Verbot bessere Beachtung finden. Das an die Farbe der Tafeln des Parkleitsystems angelehnte Blau könnte bei Bedarf durch eine kräftigere Farbe ersetzt werden.
Die Tafel soll zudem die hauptsäch-liche Massnahme ergänzen, nämlich die «automatische Zufahrtskontrolle». (Bei der Stadt hat man sich für diese Variante und gegen Poller entschieden.)
Zunächst nur bei der Einfahrt zum Zähringerplatz aufgestellt, sollen solche Leuchttafeln später auch an anderen Orten angebracht werden.

Pilotversuch
Ein Versuch mit «automatischer Zufahrtskontrolle» soll «in Bälde» starten, wie gesagt wurde. Leider jedoch nicht in der Altstadt, sondern im Kreis 4, im Raum Langstrasse. Mobil einsetzbare Kameras registrieren dort die Kennzeichen aller einfahrenden Fahrzeuge. Im gleichen Zug werden die Nummern der zur Einfahrt Berechtigten mit Dauer- oder Tagesbewilligung augenblicklich wieder gelöscht. Alle anderen Nummern werden weitergeleitet und die Fahrzeughalter bekommen eine Busse.
Der Ende November vom Stadtrat bewilligte Versuch soll bis August/September laufen. Bei positiver Beurteilung wird die «automatische Zufahrtskontrolle» in den Kreisen 4 und 5 sogleich definitiv eingerichtet. «Bis dann», so Esther Arnet, «sollte man auch in der Altstadt so weit sein.» Hier ist die Sache nämlich komplexer. Denn hier gelten Ausnahmen des Nachtfahrverbots – anders als in den Kreisen 4 und 5 – für Taxis auf Bestellung und für Hotellogiergäste. Es gilt eine Lösung zu finden, die möglichst wenige ungerechtfertigte Bussen auslöst. Und die dem Datenschutz Rechnung trägt. Der Teufel liegt auch hier im Detail… Die DAV nimmt nun Kontakt mit Hoteliers auf, um einen gangbaren Weg zu finden.
Es ist zu hoffen, dass es nun auch im Kreis 1 rasch vorwärts geht. Am 24. August ist es zwei Jahre her, seit die Barrieren für einen sechsmonatigen Versuch abmontiert wurden. Die Anwohnerinnen und Anwohner haben langsam genug vom nächtlichen Verkehr, nach den geharnischten Voten an der GV des Quartiervereins im März zu schliessen.

Elmar Melliger