Lebhafte Quartierversammlung

Die Generalversammlung des Quartiervereins Zürich 1 rechts der Limmat war wie gewohnt abwechslungsreich, mit vielen Wortmeldungen aus dem Plenum.

Nach dem vorgängigen Apéro konnte der Präsident ­Peter Rothenhäusler am 27. März um 19.30 Uhr 108 Mitglieder begrüssen sowie rund 20 weitere Personen, womit der Zunftsaal im «Grünen Glas» einmal mehr voll besetzt war. Der Präsident liess die erstmals anwesenden Mitglieder sich kurz vorstellen, eine sympathische Geste. In Ergänzung des in der Februarausgabe des Altstadt Kuriers abgedruckten Jahresberichts erwähnte er die Bemühungen des QVs, zusammen mit anderen Organisationen die Attraktivität der Altstadt zu steigern: «Ballermann wollen wir nicht, aber es gibt viel anderes.»
Martin Bischoff präsentierte zum fünfzehnten und letzten Mal die Jahresrechnung, denn er gibt die Funktion des Kassiers in neue Hände. Die Rechnung schloss mit einem Verlust von Fr. 1665.42, es bleibt ein Eigen­kapital von Fr. 79 803.96. Die Arbeit von Martin Bischoff, der im Vorstand weitermacht, wurde mit Applaus verdankt. – Der Vorstand wurde wiedergewählt, zusätzlich wurde Barbara Wigger in den Vorstand aufgenommen, sie wird als Kassierin walten. Der Vorstand beantragte im Hinblick auf das 125-Jahr-Jubiläum im nächs­ten Jahr eine Erhöhung der Budgetkompetenz um Fr. 10 000.–, die dann nach einer Wortmeldung auf Fr. 15 000.– aufgebessert wurde (zusätzlich zur Ausgabenkompetenz des Vorstands von Fr. 5000.–).
In der Pause musizierte der Altstadtbewohner Roland Senft mit seinem Bandoneon, einer Art Handharmonika. Unter anderem spielte er einen ­argentinischen Walzer. Der Unterschied zwischen einem Wiener Walzer und einem argentinischen Walzer, so zitierte er, sei wie der zwischen ­einem Wiener Schnitzel und einem argentinischen Steak.
Die Traktandenliste geriet etwas durcheinander, doch zuletzt waren ­alle Programmpunkte behandelt. So stellte Markus Salzmann in einer attraktiven Präsentation das ERZ, Entsorgung + Recycling Zürich vor und durfte für die Präsentation und die «saubere Arbeit» von ERZ einen Applaus entgegennehmen.
Das Vorstandsmitglied Charles Weibel berichtete von seinem Engagement bei der Erarbeitung der Website www.gutenachtbarschaft.ch und konstatierte in Sachen Lärm ein Durchsetzungsproblem, das er mit einer Gruppe mittels einer Petition angehen will. «Damit der Nachtlärm nicht unbeaufsichtigt bleibt. Die Polizei muss unsere Nachtruhe schützen.» Der Kreischef Arnold Reithaar bezog Stellung zu davor von Anwesenden abgegebenen geharnischten Voten betreffend Nachtlärm, in denen von einem rechtsfreien Raum in der Altstadt die Rede war. «Ich bin der, der um 15 Uhr spazieren geht», sagte er lakonisch, denn davor rief eine Anwohnerin, nachts sehe man keine Polizei, nur am Nachmittag, wenn die Sonne scheine. Er ging ein auf knappe Ressourcen, die 24-Stunden-Gesellschaft und anderes mehr. – Zu reden gaben auch die ersatzlos abmontierten Barrieren. Seither werde das Nachtfahrverbot missachtet, sei der nächtliche Verkehr an einigen Orten unerträglich.
Weiter kam die AG Grünräume zur Sprache, deren Aktive bereits mehrere öffentliche Grünflächen verschönert haben. Ulla Grob berichtete als Präsidentin des Trägervereins vom Altstadthaus, das im letzten Jahr den Tod des Leiters Hanspeter Wälchli zu beklagen hatte, eine schwierige Situ­ation, die von Michèle Heri Michel mit grossem Engagement gemeistert wurde. Matthias Senn redete als Präsident des Herausgebervereins über den Altstadt Kurier, welcher gut auf­gestellt sei und bedankte sich bei allen Mitwirkenden. Irene Genhart stellte anlässlich des 100-jährigen ­Bestehens der Zentralbibliothek ein grosses Fest am 2. September in Aussicht. Katharina Nicca bedankte sich für die Spenden für die Weihnachts­beleuchtung, die dieses Jahr zum 20. Mal strahlen wird.
Nach einigen weiteren Wortmeldungen konnte der Präsident die lebhafte GV kurz von 22 Uhr schliessen.

Elmar Melliger