Politische Arbeit und Quartieranlässe

Der Präsident des Quartiervereins Zürich 1 rechts der Limmat berichtet über das vergangene Vereinsjahr.

Das Thema Lebensqualität war auch 2015 ein zentrales Thema für die Stadt Zürich und für unseren Verein. An der GV 2015 wurde heftig über den geplanten 24-Stunden-Shop an der Niederdorfstrasse diskutiert. Der Vorstand nahm dies zum Anlass, den Laden in dieser Form (unbeschränkte Öffnungszeit) zu bekämpfen. Er sah es als ein sehr schlechtes Zeichen der Stadt an, wenn solche ­Läden im Perimeter von Wohnquartieren eröffnet werden. Der Rekurs hatte Erfolg – man einigte sich mit den Ladenbesitzern auf reduzierte Öffnungszeiten.

Barrieren
Etwas überraschend gab es im August dann noch ein zweites grosses Thema im Quartier: Die Barrieren, die dem Nachtfahrverbot über viele Jahre Nachachtung verschafften, wurden abmontiert, für einen sechsmonatigen Versuch, wie es hiess. Aus Spargründen. Es gab plötzlich keine Securitas-Wächter mehr, welche die Zufahrten kontrollierten. Schon bald zeigte sich, dass die zwar weiterhin verbotene, nun aber mögliche Zufahrt sehr häufig für Parkplatzsuche und Schleichverkehr benutzt wurde. Die Mitglieder des Quartiervereins haben mit vielen Briefen ihren Unmut kundgetan, der Vorstand selber hat mehrmals beim Stadtrat und bei der Dienstabteilung Verkehr interveniert. Man wurde und wird immer noch mit Informationen sehr kurz ­gehalten. Dank Vernetzung mit Politikern und Quartiervereinen von ­anderen Quartieren ist man kampfbereit, wenn im März der Versuchsbericht erscheint.

Neumarktfest
Die Lebensqualität in unserem Quartier ist trotz der zwei erwähnten Angelegenheiten sehr hoch. Wir tragen auch positiv dazu bei, indem wir ­Veranstaltungen organisieren und unterstützen. Allen voran das Neumarktfest. Zum Glück war der verfrühte Termin (bereits eine Woche nach den Sommerferien) eine Ausnahme. 2016 «bekommen» wir wieder den traditionellen Samstag Ende August. Das Fest war trotzdem ein grosser Erfolg – die Zusammenarbeit mit dem Quartiertreff Altstadthaus klappte bestens, wie immer dank der Mithilfe vieler Helfer. Das OK-Team ist hervorragend eingespielt und freut sich schon aufs nächste Fest ­(sicher mit noch mehr Helfern). Erwähnen darf man auch wieder einmal die Unterstützung durch das Theater Neumarkt, das das Bühnenpodest für die Musik und weitere Infrastruktur zur Verfügung stellt.

Weitere Anlässe
Bei unserem Herbstausflug am Knabenschiessen-Montag haben wir wieder auf den öffentlichen Verkehr gesetzt. Mit dem Zug ging es nach Horgen, wo man zwischen dem Besuch des Wohn- und Porzellanmuseums einerseits und dem «Ortsmuseum Sust» direkt am See andererseits auswählen konnte. Unter anderem erfuhr man, was der Unterschied zwischen einem Horgener und einem Horgner ist. Eine Haltestelle weiter, in Au, haben wir die steile Treppe hoch zum Restaurant «Halbinsel Au» erklommen, wo wir zum Zvieri erwartet wurden. Die Aussicht von dort oben ist ein Traum.
Einen schönen Entschluss hat der Vorstand gegen Ende Jahr gefällt: das traditionelle griechische Frühlingsfest auf dem Pausenplatz des Schulhauses Hirschengraben soll eine Fortsetzung finden. Vielleicht nicht ganz so griechisch wie bisher, aber trotzdem schön. Es konnte ein OK ­gefunden werden, welches sich der Sache annimmt. Am Sonntag, 10. April von 11 bis 17 Uhr wird das Fest für Gross und Klein steigen.
Eine grosse Fangemeinde hat weiterhin das Zwänzgerle. Dieser Ostermontaganlass auf dem Rüdenplatz war einer der Vorboten des Frühlings. Ein anderer ist das Fest in der Frauenbadi im Mai – jedes Jahr muss man die einmalige Atmosphäre mit Traumkulisse einfach erleben.
Gegen Jahresende läutete das Lichterfest die leider nicht sehr weisse Weihnachtszeit ein. Die Fenster im Adventskalender wurden von sehr vielen Quartierbewohnerinnen und Quartierbewohnern belebt.

Altstadt-Kontakt-Kommission
Nachdem bereits im Vorjahr die Altstadt-Kontakt-Kommission, das jährliche Treffen mit städtischen Behörden, nicht mehr sehr fruchtbar war, wurde dieses Treffen ersatzlos ab­geschafft. Man ist bei der Stadt der Meinung, dass der Kontakt mit den Behörden jederzeit direkt gesucht werden kann. Mit den meisten Dienstabteilungen klappt die Zusammen­arbeit sehr gut. – Hier ist sicher ein Dank angebracht für die über fünfzig Treffen über all die Jahre, an welchen Anliegen der Quartiervertreter angebracht und durch die Verwaltung unkompliziert behandelt wurden.

Quartierkonferenz zu Gast
Unser Quartierverein hatte die Ehre, dieses Jahr im Juni die ordentliche Generalversammlung der Quartierkonferenz (der Zusammenschluss ­aller Quartiervereine) zu organisieren. Die Vertreter aus der ganzen Stadt waren begeistert von den un­bekannten Orten, die wir ihnen auf einer Führung durch die Altstadt ­gezeigt haben. Die Versammlung und das anschliessende Essen fand im frisch renovierten grossen Saal, in der Kapelle der Helferei statt.
Auch an dieser Generalversammlung wurde wieder das Thema Nachtleben diskutiert – nicht verwunderlich, dass die Stadt das Thema zu einem seiner sechs Strategieschwerpunkte erkoren hat.
Ein erstes Resultat aus dieser Dis­kussion ist die Schaffung einer Toolbox für die vom Nachtleben stark betroffenen Menschen. Charles Weibel, Leiter der Arbeitsgruppe Lärm unseres Vereins, war hier massgeblicher Vorreiter für eine gesamtstädtische Lösung. Die Quartiervereine sollen nicht mehr nur einzeln mit eigenen Arbeitsgruppen gegen unzumutbare Immissionen ankämpfen, sondern könnten vom Gedankenaustausch und der Unterstützung durch die städtische Arbeitsgruppe profitieren.

Peter Rothenhäusler, Präsident


GV 2016 des QV rdL
Alle Quartierbewohnerinnen und Quartierbewohner sind herzlich eingeladen bei uns mitzumachen. Lernen Sie uns an der nächsten Generalversammlung kennen. Sie findet am Montag, 21. März, um 19 Uhr im Zunftsaal «Zum Grünen Glas», Untere Zäune 15, statt. Wir starten mit einem Apéro. In der Pause gibt es eine kulturelle Überraschung.