Nachruf

Am 3. Dezember starb Georg J. Weber im Alter von 61 Jahren unerwartet rasch an seiner schweren Krankheit.

Georg Weber wohnte zusammen mit seiner Frau an der Rämistrasse 27. Von 1993 bis zu seinem Tod präsidierte er die Kirchenpflege Grossmünster. Mit grossem Engagement kümmerte er sich um die vielfältigen Aufgaben, die sich stellten. In seine elfjährige Amtszeit fielen arbeitsintensive Projekte: Zwei Pfarrwahlen, der grosse Umbau und die Renovation des Pfarrhauses am Zwingliplatz sowie die Wechsel der Programm- und Betriebsleitung des Kulturhauses Helferei. Georg Weber suchte und pflegte den direkten und ehrlichen Kontakt zu allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und setzte sich für eine offene Gesprächskultur innerhalb der Kirchenpflege ein. Oft begegnete man ihm frühmorgens auf der Oberdorfstrasse oder an der Kirchgasse; mit offenem Mantel, rotem Schal und seinen Akten unter dem Arm war er unterwegs ins Grossmünster, ins Pfarrhaus oder in die Helferei. Er war jedoch auch an der Kasse der Orgelkonzerte am Grossmünster anzutreffen, er verteilte vor dem Sonntagsgottesdienst die Gesangbücher und verkaufte am November-Basar im Breitingersaal begeistert Flohmarktartikel. Vor einem Jahr half er noch mit, am Weihnachtsmorgen in aller Frühe das Frühstücksbuffet für die Currende-Sängerinnen und -Sänger bereitzustellen. Gut gelaunt stand er mit umgebundener Schürze in der Küche. Immer wieder begegnete man ihm auch auf dem Bürkliplatz-Markt, dessen Reichtum und Vielfalt an Blumen, Früchten und Gemüse ihn jedes Mal begeisterte.
Nach einer geschäftlichen Mitteilung oder einer Diskussion am Telefon erzählte er in den letzten beiden Jahren oft von seinen beiden Enkelkindern, deren Heranwachsen ihn freute und berührte. Liess sich eine Sache nicht am Telefon regeln, so traf man sich in der «Altstadt-Bar», im «Odeon», manchmal auch in der Bar der «Kronenhalle».
Ein grosses Anliegen war ihm die Zusammenarbeit der Altstadtkirchgemeinden, er hätte gerne ein näheres Zusammenrücken gesehen. – Seine durchwegs positive, zukunftsgerichtete, auch gerechte und ordnen wollende Art wird uns fehlen. Wir denken an ihn in grosser Dankbarkeit.

Prisca Senn, Kirchenpflege Grossmünster