Nachruf Fred Tschanz

Fred Tschanz ist am 19. Dezember im Alter von 83 Jahren gestorben.

Sein Leben war der Gastronomie gewidmet, doch pflegte er daneben auch verschiedene Musen in der Kunst und in der Musik. Zudem war er grosszügig
karitativ tätig.
Es wurde ihm nicht in die Wiege gelegt, dass er dereinst ein kleines gastronomisches Imperium führen würde. Im Kreis 4 und teilweise in Heimen aufgewachsen, weil die Mutter oft krankheitshalber abwesend war, wechselte er auf Geheiss der Mutter vom Klavierunterricht am Konsi in die Gastronomie. Sie sagte «Essen muss man immer», und so wurde er Küchenbursche in Genf, dann Kochlehrling im «Glockenhof» in Zürich. Die Hotelfachschule in Lausanne bestand er mit Bravour. Dann New York, zuerst als Tanzlehrer, dann Oberkellner im «Colony», wo tout New York verkehrte. Weitere Ausbildungsorte waren Cornell University Ithaca und nach seiner Rückkehr nach Zürich 1962 die hiesige Universität mit Management-Weiterbildung.
Er verstand wirklich etwas von der Gastronomie. Als wir einst für den Altstadt Kurier im «Bauschänzli» assen (Beefsteak tatar) und der Schreiber «tartar» schrieb, kam postwendend ein Dank für den Artikel, aber mit einer Rüge: «Es sei ein für allemal gesagt, dass das Beefsteak ‹tatar› heisst.» Tartar sei der Name für die Sauce, die meistens zu kaltem Roastbeef gereicht werde. (Wir haben es uns gemerkt.) – Heute gehören neben dem Restaurant
«Bauschänzli» (seit 1992), dem «Odeon» (seit 1972), dem «Le Chef» an der Kanonengasse (2011) auch die Hotels Leoneck und Walhalla in Zürich zur Fred Tschanz Management AG.
2011 eröffnete er die Galerie Central mit Inuit- und Shona-Skulpturen. Er liebte und lebte seine Hobbys mit Inbrunst: die Jagd, die Musik, das Sammeln von Kunst. Sein Wissen gab er gerne weiter, als Berater oder als Experte, wie an der Hotelfachschule Belvoir.
Er wird in Zürich fehlen! – Glücklicherweise ist die Nachfolge geregelt, und wir wünschen seiner Enkelin Stéphanie Portmann viel Erfolg.

Peter Keck