Rechts und links der Limmat

«Räbeliechtli, Räbeliechtli wo gasch hii?» Franziska Browar ist der Frage nachgegangen und berichtet von der Route und den Emotionen.

«Räbeliechtli, Räbeliechtli wo gasch hii?» An den Neumarkt, dort warten die anderen Kinder und Liechtli auf mich! Und bei Helen vor dem Laden singen wir die ersten Lieder aus voller Kehle als grosses herzliches Dankeschön, weil sie wie jedes Jahr unsere vielen ­Räben bestellt und gesponsert hat! Oh, jetzt muss ich aber losmarschieren; die Musik zieht weiter…
«Räbeliechtli, Räbeliechtli wo bisch gsi?» Wir sind die Spiegelgasse hoch und haben beim Leuenplätzli laut gesungen. Anschliessend sind wir weitergezogen via Obere Zäune und Winkelwiese und haben an der Trittligasse, wo es schön dunkel war, noch ein drittes Mal alle Lieder zum Besten gegeben. Dann durch die Neustadtgasse und die Münstergasse bis zur Ankengasse und dort hinunter, unter den Bögen hindurch und über das Limmatquai, wo sogar das Tram gewartet hat, bis wir alle drüber gelaufen sind. Beim Weinplatz haben wir dann noch ein letztes Mal ­gesungen. Aber schon ist das Ziel nah, unser Umzug zieht der wunderbaren Musikgruppe – vielen herzlichen Dank an Milli und Hanspeter Wälchli, Carlo Della Chiesa, Daniel Bürgisser, Joachim Buroh und Michael Kleiser, ihr habt wie immer sehr schön gespielt – nach, durch Storchengasse und Schlüsselgasse. Hier zieht von der St.-Peter-Hofstatt ein verführerischer Duft nach Punsch und Zuckerweggli durch die Gassen. Kaum dort am Ziel angekommen, werden diese stärkenden Leckereien dann auch im Nu verputzt!
«Räbeliechtli, Räbeliechtli wänn gaasch hei? Wänn de Biiswind blaast und mer s’Liechtli löscht, dänn gahn ich wider hei.» Und so manches Liechtli hat der Wind ausgeblasen an diesem Abend, aber wir haben sie immer wieder angezündet und das Leuchten in den Augen der vielen Kinder und Erwachsenen vermochte auch der stärkste Wind nicht auszulöschen. Und so bläst der Biiswind schon bald nur noch das Laub auf der St.-Peter-Hofstatt zusammen, während ein Kind ums andere mit seiner Familie nach Hause geht, begleitet von einer schönen Melodie im Ohr, Lichterglanz in den Augen und der Vorfreude auf den Räbeliechtli-Umzug im nächsten Jahr.

Franziska Browar