Sternstunden des Altstadtlebens

Das Neumarktfest stand unter einem glücklichen Stern. Ein sonniger Tag und ein milder Abend verschönerten das einzigartige Quartierfest am Neumarkt noch zusätzlich.

Von 2 bis 2 Uhr dauert das Neumarktfest, das weiss in der Altstadt jedes Kind. Doch dieses Jahr waren am Nachmittag weniger Kinder an ihren Ständen als andere Male. Viele waren wohl am Wandern, in der Badi oder am Fest der Seepfadi, das gleichzeitig stattfand.
Doch gegen 18 Uhr füllte sich der Neumarkt zusehends, sodass es eine Stunde später kaum noch freie Sitzplätze gab. Wiedersehensfreude war wohl das vorherrschende Gefühl. Hochbetrieb an allen Ständen: Am Getränkebuffet, an der Cüpli-Bar, am Kaffee-und-Kuchen-Stand, am Salatstand, am Grill, am Stand mit Minestrone und Risotto. Und natürlich am Geschirrwaschstand. Etwas später dann auch an der Cocktail-Bar «La ultima vez», die wie immer zum letzten Mal betrieben wurde. Doch einigen der fleissigen Helferinnen und Helfern, die teils seit vielen Jahren ihren Stand betreiben, dank ihnen ist das Quartierfest das, was es ist, nämlich ganz einzigartig und wunderbar, einigen von ihnen ist es ernst: sie wollen sich zurückziehen von ihrer Aufgabe und das Fest einmal als Gäste geniessen. Deshalb der Appell von Quartiervereinspräsident Martin Brogli, man solle sich bitte melden, wenn man am nächsten Fest mithelfen möchte. Jedenfalls herzlichen Dank an alle, die das Fest auch diesmal wieder mitgetragen haben (auch für die Kuchen- und Salatspenden)! Ein besonderer Dank gilt dem Team des GZ Altstadthaus, das dieses Jahr wieder vollzählig im Einsatz war, für die Organisation und Durchführung, ebenso dem Theater am Neumarkt und der «Wirtschaft Neumarkt» für die Unterstützung.
Es spielte die Feuerwehrmusik Altstadt, dann Musique en route, gefolgt von der jungen Formation Constageus. Schliesslich sorgte nach 22 Uhr die Band «Rock 4» dafür, dass es viele sitzend nicht mehr aushielten und auf dem Altstadtpflaster tanzten. Bis, wie gesagt, kurz vor 2 Uhr.
«Das schönste Fest von Zürich!», war als Fazit zu hören, oder: «Das sind Sternstunden des Altstadtlebens!» Ein Superlativen weniger zugeneigter abgebrühter Habitué verlor nicht gleich die Fassung: «Es isch eigentlich na rächt guet gsi!»

Elmar Melliger