Der Altstadt Kurier wünscht dem Tagi viel Glück.

Benedikt Loderer rechnet augenzwinkernd vor, warum der Altstadt Kurier dem Tagi in der Altstadt auch nach der Einführung der Regionalausgabe an Reichweite deutlich überlegen ist.

Seit einigen Wochen gibt es im Tages-Anzeiger einen zusätzlichen Zeitungsbund «Stadt Zürich».
Darin kommt auch die Altstadt gebührend vor. Allerdings verdanken die Stadtzürcher diese Zuwendung nicht der aufblühenden Liebe des Tages-Anzeigers zur Stadt, sondern der mangelnden der Agglomeriten. Die nämlich schwören auf ihre Lokalblätter und abonnieren den Tagi nicht. Das soll sich ändern. Mit fünf Regionalsplits sollen die Leute zu Tagi-Abonnenten (und -Inserenten) umerzogen werden.
Das könnte dem Weltblatt für den Kreis 1 eigentlich egal sein, wenn da nicht die Bedenken wären, der aufgerüstete Tages-Anzeiger nehme dem Altstadt Kurier die Butter vom Brot. Doch eine Monats- mit einer Tageszeitung zu vergleichen heisst Äpfel mit Birnen zusammenzählen. Man muss auch an die Verankerung des Altstadt Kuriers im Quartier denken. Eine einfache Rechnung beweist das: Im Kreis 1 leben 5630 Menschen, davon haben 1901 den Altstadt Kurier abonniert. Anders herum: Der Altstadt Kurier erreicht über die Hälfte aller Haushalte (3700). Wäre der Tages-Anzeiger in der Stadt Zürich
in gleichem Masse verbreitet wie der Altstadt Kurier im Kreis 1, so müssten bei 364 977 Bewohnerinnen und Bewohnern 110 916 den Tagi abonniert haben. Die Stadtauflage beträgt aber 55 980 Exemplare.
Erst wenn der Tagi doppelt so viele Zeitungen absetzt wie heute, hat er den Altstadt Kurier an Reichweite eingeholt. – Wir warten ab und drücken unserem grossen Bruder den Daumen.

Benedikt Loderer